Unternehmen

100 Jahre Pianohaus Keienburg: Eine Familientradition aus Oberhausen

Das Pianohaus Keienburg feiert 100-jähriges Bestehen – ein Jahrhundert voller Musik, Handwerk und familiärer Leidenschaft. Seit 1924 ist das Oberhausener Traditionsunternehmen Anlaufstelle für Klavierliebhaber und steht für Qualität, persönliche Beratung und generationsübergreifende Erfahrung.

An der Mülheimer Straße in Oberhausen steht ein Haus voller Musikgeschichte. Seit nunmehr 100 Jahren ist das Pianohaus Keienburg ein fester Bestandteil der Stadt und weit darüber hinaus bekannt für die Leidenschaft und Expertise im Klavierhandel und Reparaturen. Ein Jahrhundert voller Herausforderungen, musikalischer Momente und familiärem Zusammenhalt prägt das Unternehmen, das heute von der vierten Generation geführt wird.

Vom Sprudelwasser zum Klavierhandel

„Mein Urgroßvater und seine drei Söhne haben früher Sprudelwasser hergestellt und mit Pferdewagen ausgeliefert. Doch irgendwann entdeckten sie den Klavierhandel als lohnende Investition“, erzählt Manfred Keienburg. In Zeiten der Inflation waren Klaviere eine wertstabile Geldanlage – eine Parallele zur Kunst, bei der Bilder als sicherer Wert galten. So entstand 1924 aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit heraus eine neue Leidenschaft, die die Familie bis heute antreibt.

Kriegsjahre und Neubeginn

Der Zweite Weltkrieg unterbrach den Erfolg abrupt. „Mein Großvater wurde damals mitten in seiner Meisterprüfung eingezogen. Nach dem Krieg hat er dann alles nachholen müssen“, erinnert sich Keienburg. In den 1950er-Jahren wurden wieder mehr Klaviere gebaut, und das Geschäft wuchs. 1958 zog die Firma an ihren heutigen Standort, wo sie stetig modernisiert wurde.

Mehr als nur Verkauf: Werkstatt und Service

Das Pianohaus Keienburg bietet nicht nur den Verkauf von neuen und gebrauchten Klavieren an, sondern hat auch eine hauseigene Werkstatt. „Wir haben hier alles unter einem Dach. Wenn ein Klavier eine Macke hat, können wir es sofort reparieren, ohne großen Transportaufwand“, erklärt Manfred Keienburg. Diese Kombination aus Handel und Handwerk macht das Unternehmen besonders.


Auch das Theater und Schulen in der Region vertrauen auf die Expertise des Hauses. „Ich erinnere mich an eine Aufführung, bei der ein Schauspieler über das Klavier laufen sollte. Dabei sind mehrere Hämmer abgebrochen. Da mussten wir eine Nachtschicht einlegen, um das Instrument rechtzeitig für die Hauptprobe wieder spielbereit zu machen.“

Tradition und Zukunft

Das Familienunternehmen bleibt auch in der heutigen Zeit erfolgreich, indem es sich modernen Herausforderungen stellt. „Früher kamen die Kunden über Zeitungsanzeigen oder Empfehlungen von Musiklehrern zu uns. Heute erreichen wir auch Interessenten über Online-Anzeigen“, sagt Jörg Keienburg, der mittlerweile immer mehr Verantwortung im Betrieb übernimmt.


Doch trotz Digitalisierung bleibt die persönliche Beratung der Kern des Erfolgs. „Viele Kunden haben keine Ahnung von Klavieren und lassen sich von uns ausführlich beraten. Es gibt aber auch jene, die an einem bestimmten Klangbild oder einer Marke hängen, weil sie damit persönliche Erinnerungen verbinden“, erklärt Keienburg.

Ein Instrument fürs Leben

Ein Klavier kauft man in der Regel nur einmal im Leben. Umso wichtiger ist es, dass alles stimmt: „Wir stellen das Klavier nicht einfach nur ab, sondern beraten die Kunden auch, wo es am besten steht. Lichtverhältnisse, Akustik und Raumklima spielen eine große Rolle“, betont der Inhaber.


Mit dieser Liebe zum Detail und zur Musik feiert das Pianohaus Keienburg nun sein 100-jähriges Bestehen. Ein Unternehmen, das zeigt, wie aus Tradition Zukunft wird – und wie Musik über Generationen hinweg Menschen verbindet.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie hier.

Leon Büttner

Verfasst von:
Leon Büttner

Zur Artikelübersicht

nach oben