Nachhaltigkeit kennt viele Facetten – auch eine bürokratische. Sinja Krauskopf und Rainer den Ouden von der Adconterra GmbH leiten Unternehmen durch den Dschungel der gesetzlichen Reporting-Pflichten und entwickeln mit ihnen gemeinsam Strategien für ein besseres Morgen.
Ökologisches Bewusstsein, soziale Verantwortung der Gesellschaft, aber auch den eigenen Mitarbeitenden gegenüber – immer mehr Unternehmen erkennen den Wert nachhaltigen Handels. Konzerne kommen mittlerweile kaum noch ohne „Chief Sustainability Officer“ (CSO) aus. Wie rasant sich dieser Wandel vollzieht, davon wissen Sinja Krauskopf und Rainer den Ouden zu berichten. 2019 waren sie für das Oberhauser Beratungsunternehmen Adconia GmbH zur Fashion Week in Berlin geladen, um dort einen Workshop anzubieten. Überschrift: „Transparenz in der Lieferkette“. Sieben Teilnehmende ließen sich blicken.
Die maue Resonanz auf einem der größten Treffpunkte der internationalen Modebranche hat die beiden davon nicht abgehalten, den Schwerpunkt ihrer Beratungsaktivitäten auf das Thema Nachhaltigkeit zu legen. Sie selbst nennen sich „Überzeugungstäter“. „Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern dringend erforderlich. Wir werden den nachfolgenden Generationen etwas hinterlassen müssen, was nicht dem entspricht, was wir momentan fabrizieren“, betont Rainer den Ouden, der in vorheriger Position für das Supply Chain-Management eines global agierenden Modeschmuckunternehmens verantwortlich war. Als solcher hat er Produktionsstätten in Asien gesehen, begleitet und ein stückweit nachhaltiger gemacht. „Wir sind beide Eltern, das verändert den Blick zusätzlich“, ergänzt Sinja Krauskopf.
Sparringspartner für ESG-Themen
Gemeinsam mit Unternehmen regt die Adconia GmbH als Dienstleister ganzheitliche Veränderungen innerhalb der Wertschöpfungskette an – optimiert, digitalisiert, transformiert. Die Nachhaltigkeit ist nur ein Aspekt. Aber eben ein so umfassender, dass Sinja Krauskopf und Rainer den Ouden das Tochterunternehmen Adconterra GmbH gründeten. Sie verstehen sich als „externe Nachhaltigkeitsexperten“, die jenen Firmen zur Seite stehen, die ihr Bewusstsein für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – englisch abgekürzt: ESG-Themen – entdecken. Und das werden eben immer mehr.
Zur Wahrheit gehört auch: Viele werden aktiv, weil der Gesetzgeber sie auffordert und entsprechende Nachweise sehen will. Noch trifft es vor allem die Großen. Aber: „Die Gesetze werden immer enger, das heißt kaskadierend auf kleinere Betriebe ausgeweitet“, erklärt Sinja Krauskopf. Dafür beispielhaft ist die Corporate Sustainability Reporting Directive, deren Tragweite Rainer den Ouden auf eine Vergleichsstufe mit der Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) stellt: Ab 2026 sind auch kleine und mittelständische kapitalorientiere Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit berichtspflichtig. „Allein in Deutschland wächst die Zahl der ‚betroffenen‘ Betriebe von 500 auf 15.000“, verdeutlicht Sinja Krauskopf.
Ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor
Wer neu in diesem Sektor ist, kann sich leicht erschlagen fühlen. Kein Wunder, angesichts bürokratischer Wortungetüme wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (seit 1. Januar 2023 in Kraft).Die Adconterra GmbH übernimmt für Unternehmen die Nachhaltigkeitsbuchführung, sammelt Belege, erstellt die erforderlichen Berichte und CO₂e -Bilanzen. Hierfür setzt der Dienstleister auf eine eigens programmierte Software-Plattform. Das Ziel: Unternehmen sollen Blick und Kapazitäten frei haben für Maßnahmen, die wirklich einen Unterschied machen. Dieses Kalkül gehe auf, wie Nachhaltigkeitsberaterin Krauskopf mit einem Lächeln verrät: „Ist Transparenz erstmal hergestellt, wollen die meisten Unternehmen noch besser werden.“
»Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern dringend erforderlich.«
Und das nicht nur aus guten Gewissensgründen heraus. Nachhaltigkeit sei längst ein wirtschaftlicher Faktor, hebt Rainer den Ouden hervor. Endkunden, die sichergehen möchten, dass die Produkte, die sie täglich verwenden, auch umweltschonend und sozialverträglich entstanden sind. Geschäftskunden, die bei der Auftragsvergabe ESG-Kriterien voraussetzen. Mitarbeitende, die als Multiplikatoren fungieren, wenn ihr Arbeitgeber ökologisches und gesellschaftliches Engagement vorlebt. Oder aber junge Bewerbende, die sich in Zeiten von Fachkräftemangel im Zweifel für das Unternehmen entscheiden, das wirklich einen Impact erzielen möchte – fangen die beiden Geschäftsführer einmal an, die wirtschaftliche Bedeutung aufzuzeigen, weitet sich diese rasant aus.
»Ist Transparenz erstmal hergestellt, wollen die meisten Unternehmen noch besser werden.«
Über die Berichtspflichten hinaus
Offiziell als Unternehmen eingetragen wurde die Adconterra GmbH im Sommer dieses Jahres, als Nachhaltigkeitsexperten unter dem Banner der Adconia GmbH sind Sinja Krauskopf und Rainer den Ouden aber schon seit längerem aktiv. Sitz ist konsequenterweise das Technologiezentrum Umweltschutz in Oberhausen. Von hier aus beraten sie Unternehmen aus dem Handel, dem Dienstleistungssektor und der produzierenden Industrie, auch Verbände und Sportvereine gehören zu den Kunden.
Ihre Unterstützung reicht von der Umsetzung einzelner Maßnahmen bis hin zur Implementierung gesamter Nachhaltigkeitsstrategien. Das kann die Herstellung betreffen, in der man kostbare Rohstoffe durch regenerative Materialien ersetzt oder die Recycling-Quote erhöht. Das können aber auch Ideen sein, die über die eigene Produktpalette hinausgehen. Etwa ein ÖPNV-Shuttle-Service für die Mitarbeitenden eines Industriegebiets in ländlicher Gegend, um Verkehrsemissionen zu reduzieren. Das ist der Pragmatismus, für den die Adconterra GmbH Freiräume schaffen möchte. „Einfach loslegen“, rät Sinja Krauskopf Unternehmen daher. Nachhaltigkeit ist nämlich gar nicht so schwer, wie es manches Gesetz auf dem Papier vermuten lasse. Und falls gerade kein CSO vorhanden ist, so bietet das Team der Adconterra GmbH jederzeit ihre Unterstützung bei der Nachhaltigkeitsreise an.