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Das Salznest – die Nordsee in der Essener Innenstadt

Mitten in der Essener Innenstadt haben Katherina Lombardi und ihr Mann das „Salznest“ eröffnet – ein Salzraum aus 4.000 Tonnen Himalaya-Salz, der Erholung, Spiel und Gesundheit verbindet. Kinder und Erwachsene mit Atemwegsproblemen, Allergien oder Stress finden hier eine wohltuende Auszeit.

4.000 Tonnen Himalaya-Salz aus Pakistan haben Katherina Lombardi und ihr Mann von einem Salzbauern für die Essener Innenstadt bestellt: Ihr Salznest ist ein Ort der Erholung, Treffpunkt, Spielplatz und Auszeit für kleinen und großen Gäste. Was bedeutet das genau? „Zu uns kommen Kinder und Erwachsene mit Atemwegserkrankungen, Allergien, Hautproblemen oder einfach alle, die ihr Immunsystem stärken und entspannen möchten.“ Die Kunden buchen sich einen 45-Minuten-Slot und dann können die Kinder buddeln, bauen, toben und Salzengel machen. Auch Teenies mit Akne-Problemen kommen häufiger und hören dann einfach Musik oder Podcasts über ihre Kopfhörer. „Wichtig ist uns, dass bei uns Kinder spielen und laut sein dürfen. Zwar ist das Licht gedämpft und es läuft Entspannungsmusik, es ist aber kein Ruheraum“, erklärt Katherina Lombardi.

Der Salzraum ist wie eine gemütliche Höhle mit Sitzmöglichkeiten, Baufahrzeugen und Holzspielzeug ausgestattet. Je nachdem welche Zielgruppe das Salznest besucht, werden auch Babyspielzeuge oder ein „der Boden ist Lava-Parcours“ aufgebaut. Wie funktioniert die Sole technisch? Zwei Geräte vernebeln eine 10-prozentige-Sole-Inhalation im Salzraum. Im Vergleich dazu inhalieren Kinder zu Hause nur mit 0,9 Kochsalz. „Wir haben erst mit einer 5-prozentigen Sole begonnen, die Menge aber nun verdoppelt. Von den Kundinnen und Kunden haben wir dafür viel positives Feedback bekommen“, freut sich die Unternehmerin. Zwei ihrer drei Kinder haben selbst gesundheitliche Probleme und die Familie kannte Salzräume aus Kurkliniken und ist oft ans Meer gefahren. „Die Salzluft hat schnell gutgetan und besonders die Nächte wurden einfach besser. Da haben wir überlegt, wie toll es wäre einen Salzraum in Essen zu haben.“

Essen kann man sich selbst mitbringen oder auch eine Kleinigkeit im Café vor dem Salzraum kaufen. „Bei uns gibt es leckeren Kaffee und Tee und auch eine Waffel oder Brezel. Gerne auch vegan und immer hochwertig.“ Kein Gast soll hungrig bleiben und den Aufenthalt nicht genießen können, das Angebot ist aber bewusst so klein gehalten, dass zur Not auch ein Mitarbeiter alleine die Kaffeebar betreuen kann. Mittlerweile kommen auch viele einfach so in den Cafébereich, wenn sie in der Innenstadt sind. „Keiner muss den Salzraum buchen, um uns zu besuchen. Das Salznest soll ein Ort sein für eine saubere Toilette, eine Wickelmöglichkeit, wenn man einen Kaffee trinken möchte oder einfach eine blöde Nacht hatte und sich austauschen möchte.“

Warum hat sich das Ehepaar für die Essener Innenstadt entschieden?

Lange hat das Ehepaar nach Räumlichkeiten für ihr Salznest gesucht und hat dann über die EMG die Räumlichkeiten in der Innenstadt angeboten bekommen. „Viele Kunden fragen, warum wir nicht in Rüttenscheid sind, aber die Lage ist für uns perfekt: Wir sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und haben auch viele Parkplätze und -häuser vor der Tür. In Rüttenscheid wäre es für unsere Gäste gar nicht einfach, die Terminslots einzuhalten, wenn sie erst lange auf Parkplatzsuche gehen müssten“, erklärt die gelernte Kinderkrankenschwester.

Veranstaltungen und Events im Salznest

Mittwochs gibt es ein offenes Babycafé, man kann Kindergeburtstage im Salznest feiern, es gibt Frauenabende und Endometriose-Austausch oder auch eine Pyjama-Sole nach 18:00 Uhr. „Die Kinder kommen schon im Schlafanzug und bringen ihre Kuscheltiere mit. Wir lesen Geschichten und hören Kindermeditationen. Von den Eltern hören wir immer, dass die Kinder danach super einschlafen und der Abend einfach nur entspannt ist.“ Es gibt das Salznest erst seit September 2024, aber Katherina Lombardi sprüht vor Ideen und probiert gerne neue Konzepte aus: Es gab schon eine Oma- und Opa Sole, eine Erwachsenen-Sole mit Basentee und Meditationsmusik oder einen Kita-Ausflug.
Der soziale Gedanke ist für die Lombardis sehr wichtig: „Wir machen viel für Familien mit wenig finanziellen Mitteln, arbeiten mit dem Kinderschutzbund zusammen und bieten einen geschützten Raum für den Austausch alleinerziehender Mütter oder Familien, die Kinder adoptiert haben.“ Das Ehepaar hat sich mit Familien- und

Stadtteilarbeit schon immer ehrenamtlich engagiert und weiß, wo oft der Schuh drückt. „Kein schwerkrankes Kind kann etwas dafür, wenn die finanziellen Mittel nicht da sind. Im Zweifel springen wir ein oder organisieren Hilfe.“ Zu Weihnachten gab es zum Beispiel eine sehr erfolgreiche Spenden-Aktion mit Gutscheinen. „Man spendete damit den Eintritt für ein Kind, das es sich sonst nicht leisten könnte.“
Für die Zukunft gibt es noch viele Pläne und neue Konzepte, die das Paar ausprobieren möchte. Für den Sommer ist zum Beispiel angedacht, den kleinen Innenhof zu dekorieren und als Aufenthaltsfläche dazu zunehmen. Auch ein zweiter Standort ist nicht ausgeschlossen: „Wir arbeiten gerne hier und sehen das Salznest als Familienprojekt. Unsere Kinder sind oft hier und helfen schon richtig mit. Unser Unternehmen ist noch jung und bietet viele Möglichkeiten, wir werden sehen, wohin die Reise führt“, schmunzelt Katherina Lombardi.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie hier.

Yvonne Schumann

Verfasst von:
Yvonne Schumann

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