Fruchtaufstriche, Feinkost und Schönes
Durchschreitet man die türkis gestrichene Tür und tritt ein in die „Feinerei“, fühlt man sich wie im Urlaub. Flämische Motive auf Stoffen, Geschirrtücher, die an die Toskana erinnern, Salz aus Island, dem Auge wird sehr viel geboten. Man merkt die liebevolle Handschrift der Inhaberin, die als gelernte Schauwerbegestalterin ihre Talente bei der Dekoration eingebracht hat. Auch der Gaumen kommt nicht zu kurz, es ist ein Laden für alle Sinne.
Zu den Fruchtaufstrichen – 20 hausgemachte Sorten hat sie im Angebot – kam Daniela Greinke aus einem einfachen Grund: „Mir waren die Aufstriche, die man im Einzelhandel erhält, einfach zu süß.“ Und so hat sie so lange experimentiert, bis das Ergebnis stimmte. Die Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis stieg schnell und damit war das erste Standbein für ihr Ladenlokal gelegt. Wer einen ausgefallenen Geschmack hat oder einfach nur ein paar Köstlichkeiten verschenken möchte, greift zum Beispiel zu französischem Knabbergebäck, Salzlakritz aus Schweden, italienischen Pralinen oder spanischen Kartoffelchips.
Daniela Greinke bezeichnet sich selbst als Foodie: „Ich bin jemand, der für die richtige Schokopraline auch schon mal bis nach Antwerpen fährt.“ Ihren Geschmack trainiert hat die gebürtige Niedersächsin im Laufe ihres wechselnden Berufslebens unter anderem in einem Feinkostladen für französische Spezialitäten und in der Gastronomie.
Der Wunsch nach etwas Eigenem wurde immer stärker und durch die Unterstützung ihres Umfeldes motiviert, hat sie sich 2020 mit der Feinerei einen lang gehegten Traum erfüllt. Wenn auch erst mal mit Hindernissen. „Ich habe pünktlich zur Coronazeit eröffnet. Das war nicht einfach, aber dadurch konnte ich viel Ausprobieren und habe auch großen Zuspruch erhalten.“ So hat sie für Unternehmen Präsentkörbe zusammengepackt und einen Türverkauf gestartet. „Das Bewältigen dieser Situation hat mich auf jeden Fall gestärkt“, so die kreative Unternehmerin.
Die Arbeit mit Menschen liegt ihr. Daniela Greinke freut sich, wenn sie Kunden beraten kann und ihr Wissen geschätzt wird. Allerdings würde sie sich demnächst gerne vergrößern und hält daher die Augen offen: „Ich fühle mich im Südviertel sehr wohl, würde aber super gerne noch Schokoladenverkostungen anbieten und meine Waren etwas luftiger präsentieren, dafür brauche ich einfach mehr Platz.“
Immer wieder bekommt das kleine Geschäft auch Besuch im Rahmen von kulinarischen Führungen. Die Unternehmerin beteiligt sich auch an Aktionen im Südviertel, wie dem Wintermarkt. Wenn Menschen ihre Leidenschaften zum Beruf machen, kommt etwas mit viel Herzblut heraus. Da auch bei immer mehr Menschen das Thema Geschmack und Herkunft der Waren wichtiger wird, siehe Ernährungsreport, trifft Daniela Greinke mit ihrer kleinen Feinerei wohl auch einen Nerv.
Deutschland und wie es isst
Der BMEL-Ernährungsreport 2023 zeigt detailliert, worauf es deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern in puncto Ernährung ankommt. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Lebensmitteln sind Geschmack (94 Prozent) und Tierhaltung (80 Prozent).
Hier geht es zur Studie vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft