Unternehmen

Als Arbeitgeber gut positioniert

„Respekt und Wertschätzung sind Mitarbeitenden unglaublich wichtig, das ist uns in all unseren Projekten begegnet. Die Unternehmen spüren den Trend zu einem Arbeitnehmermarkt – aber so richtig damit umgehen können viele noch nicht.“ Anne Hermanski und Stefanie Berg sind Employer-Branding-Managerinnen. Mit ihrem Beratungsbüro „Employer Branding NRW“ unterstützen sie kleine und mittelständische Unternehmen dabei, eine stimmige Arbeitgebermarke aufzubauen.

Der Wunsch nach etwas Neuem

Fast 25 Jahre lang leitete Anne Hermanski das ecos office center in Essen. Im Jahr 2018 stand ihr schließlich der Sinn nach etwas Neuem: „Im Rahmen meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften hatte ich Personalwesen als Vertiefungsfach. Mit diesem Bereich wollte ich mich gern intensiver beschäftigen.“ Also entschloss sich die Essenerin zu einer Weiterbildung zur Employer-Branding-Managerin bei der DEBA-Akademie in Berlin – und traf dort auf die Ostwestfälin Stefanie Berg, die sie bereits aus gemeinsamen Unternehmerinnen-Coachings kannte. Auch diese sehnte sich – nach fast 20 Jahren in der eigenen PR-Agentur in Düsseldorf – nach etwas Neuem. Schnell war die Kooperation beschlossene Sache.

„Das Thema Employer Branding wird für Unternehmen immer wichtiger“, sagt Stefanie Berg. „Der Fachkräftemangel spitzt sich zu, qualifizierte Arbeitskräfte können sich längst ihren Job aussuchen. Da muss man sich als Arbeitgeber gut positionieren und zeigen, was man zu bieten hat.“

„Das Thema Employer Branding wird für Unternehmen immer wichtiger“, sagt Stefanie Berg. „Der Fachkräftemangel spitzt sich zu, qualifizierte Arbeitskräfte können sich längst ihren Job aussuchen. Da muss man sich als Arbeitgeber gut positionieren und zeigen, was man zu bieten hat.“

Das Wichtigste ist Authentizität

Am Anfang des Prozesses steht für die beiden Beraterinnen immer die Analyse: Wo drückt der Schuh? „Es gibt viele Gründe, die Arbeitgebermarke schärfen zu wollen“, sagt Anne Hermanski. „Das kann ganz klassisch die Suche nach passenden Fachkräften sein, aber auch eine stärkere Mitarbeiterbindung oder der Wunsch nach mehr Identifikation mit dem Unternehmen.“

„So war es zum Beispiel bei der Diakonie Bottrop, die wir im vergangenen Jahr beraten haben“, berichtet Stefanie Berg. „Dort arbeiten Menschen in mehr als 30 verschiedenen Berufen. Die Diakonie wünschte sich einen Claim, mit dem sich jeder und jede Mitarbeitende identifizieren kann.“ Das Ergebnis „Wir machen Sinn“ kam sehr gut an und wird von der Diakonie inzwischen aktiv eingesetzt.

Nach der Analyse gehen Anne Hermanski und Stefanie Berg in den Dialog mit den Mitarbeitenden. So verschaffen sie sich einen authentischen Einblick ins Unternehmen und in die Unternehmenskultur. Assoziative Fragen helfen dabei, ebenso wie ehrliche Gespräche über die Stärken und Schwächen des Unternehmens. „Die Antworten fassen wir anonymisiert zusammen. Darauf beruht die Arbeitgeberpositionierung und unser Maßnahmenkatalog“, erklärt Stefanie Berg. „Natürlich fokussieren wir uns in der Außendarstellung auf die Stärken eines Unternehmens. Aber wir nehmen der Geschäftsführung auch das Versprechen ab, dass sich um die Schwächen gekümmert wird. Klar kann man nicht jeden Mitarbeiter perfekt glücklich machen – aber man kann es doch zumindest versuchen.“

„Das Wichtigste ist Authentizität“, ergänzt Anne Hermanski. „Eine Arbeitgeberpositionierung muss authentisch, ehrlich und stimmig sein, damit sie langfristig funktioniert. Wenn ich Dinge nach außen hin glattpoliere und Sachen behaupte, die nicht stimmen, werden meine Mitarbeitenden das sehr schnell merken. Das führt zu Frust, zu hoher Fluktuation und kostet nicht zuletzt unheimlich viel Geld.“

Wertschätzung und Flexibilität

Bestimmte Themen begegnen den beiden Beraterinnen in ihren Projekten immer wieder. So haben sich als wichtigste Punkte für ein gutes Unternehmensklima Faktoren wie Wertschätzung, Weiterbildungsmöglichkeiten, Flexibilität und eine gute Work-Life-Balance herauskristallisiert. „Klar, das Gehalt und die Arbeitsbedingungen müssen natürlich auch stimmen“, sagt Anne Hermanski. „Aber kleine Goodies, wie zum Beispiel ein kostenloses Getränk in der Kantine, ändern gar nichts, wenn die Mitarbeitenden sich nicht wertgeschätzt fühlen. Eher im Gegenteil. Wenn ein Mitarbeiter denkt: ‚Die Cola bezahlen sie uns, aber der Chef kennt nicht mal meinen Namen‘, wird das dem Unternehmen langfristig schaden.“

Auch mit Themen wie Wohnortnähe und Homeoffice können Unternehmen Attraktivität beweisen, fügt Stefanie Berg hinzu: „Die Menschen haben keine Lust mehr, für den Job ewig durch die Gegend zu fahren. Das kostet einfach zu viel Lebenszeit. Deshalb können gerade kleinere Betriebe mit Wohnortnähe punkten. Und Homeoffice wird auch nach der Pandemie ein wichtiges Thema bleiben.“

Die beiden Unternehmerinnen unterstützen im gesamten Employer-Branding-Prozess, von der Analyse bis zur Implementierung. „Was davon ein Kunde braucht, besprechen wir ganz individuell“, sagt Anne Hermanski.

Weitere Unternehmensportraits gibt es hier.

„Klar, das Gehalt und die Arbeitsbedingungen müssen natürlich auch stimmen“, sagt Anne Hermanski. „Aber kleine Goodies wie zum Beispiel ein kostenloses Getränk in der Kantine ändern gar nichts, wenn die Mitarbeitenden sich nicht wertgeschätzt fühlen.“
Maria Leipold

Verfasst von:
Maria Leipold

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