Zwei Männer in Anzügen stehen lächelnd vor dem Eingang des Kinos 'Lichtburg'.
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Essener Filmkunsttheater GmbH: Wo Film, Kultur und Geschichte aufeinandertreffen

Die Lichtburg in Essen ist mit über 1.250 Sitzplätzen der größte Filmpalast Deutschlands und vereint historischen Charme mit modernster Technik. Seit Juni 2024 leiten Oliver Flothkötter und David Schreiber das traditionsreiche Kino als neue Doppelspitze. Neben einem hochwertigen Film- und Kulturprogramm versteht sich die Lichtburg als demokratischer Raum für gesellschaftlichen Austausch.

Verbindung von Charme mit Moderne

Inmitten der Essener Innenstadt befindet sich mit über 1.250 Sitzplätzen der größte Filmpalast Deutschlands: Die Lichtburg. Eröffnet im Jahr 1928, wurde das Kino im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört und anschließend wiederaufgebaut.


Heute vereint die Lichtburg den Charme der Kinos der 1950er Jahre mit modernster Technik. „Wer den historischen Kinosaal betritt und sich umschaut, ahnt kaum, was für eine Technik dahintersteckt.“, so David Schreiber, der das Kino seit Juni 2024 gemeinsam mit Oliver Flothkötter leitet. 2022 wurde eine hochmoderne 4K-Laserprojektion installiert, zudem wurde die Tonanlage umfassend erneuert. Schon 2009 gehörte die Lichtburg zu den ersten Kinos, die digitale 3D-Projektion einführten – noch vor den großen Multiplex-Ketten.

Film- und Kulturangebote der Lichtburg

Die Lichtburg setzt auf ein hochwertiges Film- und Kulturangebot mit künstlerischem und kulturellem Wert. Das Programm hebt sich bewusst von dem großer Kinoketten ab: Nicht jeder Mainstream-Film schafft es ins Repertoire. Zudem wurde die Lichtburg in den 1920er Jahren nicht als reines Kino konzipiert, sondern umfasst auch eine große Theaterbühne. Regelmäßig finden sowohl renommierte Filmpremieren als auch zahlreiche Auftritte von Kunst- und Kulturschaffenden statt.


Für die Geschäftsführer macht genau dieses breite Angebot die Lichtburg zu einem wichtigen Ort des sozialen Austauschs: „Gerade in Zeiten intensiver politischer Debatten und globaler Herausforderungen ist das Kino ein demokratischer Raum, in dem gesellschaftliche und kulturelle Fragen aufgegriffen und durch Filme aus aller Welt thematisiert und diskutiert werden können.“, sagt Oliver Flothkötter.


Auch in der beruflichen Bildung engagiert sich die Lichtburg. So bietet sie jungen Menschen die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau oder zum Veranstaltungskaufmann zu absolvieren.

»Gerade in Zeiten intensiver politischer Debatten und globaler Herausforderungen ist das Kino ein demokratischer Raum, in dem gesellschaftliche und kulturelle Fragen aufgegriffen und durch Filme aus aller Welt thematisiert und diskutiert werden können.«

Neue Doppelspitze in der Geschäftsführung

Die Lichtburg wurde 1998 von Marianne Menze und ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Hanns-Peter Hüster und dem Team der Essener Filmkunsttheater gerettet. Sie trugen maßgeblich dazu bei, dass die Lichtburg trotz der Konkurrenz durch Multiplex-Kinos in Betrieb bleiben konnte.
Seit Juni 2024 gibt es eine neue Doppelspitze in der Geschäftsführung: Oliver Flothkötter und David Schreiber haben die Leitung von Marianne Menze übernommen.
Flothkötter strebte ursprünglich eine Karriere in der Filmproduktion an. Während seines Studiums der Medienwissenschaften und Philosophie erkannte er jedoch, dass er sich lieber darauf konzentrieren möchte, Filme ihrem Publikum zugänglich zu machen, anstatt sie selbst zu produzieren. „Es gibt genug gute Filme. Sie müssen nur an die richtigen Leute gebracht werden“, sagt er.
Schreiber entdeckte seine Begeisterung für die Film- und Kinobranche während des

Studiums der Medienwissenschaft und Anglistik – insbesondere durch einen Vortrag des ehemaligen Theaterleiters der Lichtburg, Bernhard Wilmer.
Während Flothkötter seit 2016 in der Verwaltung des Kinos tätig ist, begann Schreiber bereits 2012 im Servicebereich – damals noch als Student. Die Entscheidung für eine Doppelspitze fiel bewusst: Der eine verantwortet die Außendarstellung und das Programm, der andere kümmert sich um interne Abläufe. Ihr Weg in die Geschäftsführung ist ein fortlaufender Prozess. Unterstützung erhalten sie weiterhin von Marianne Menze und langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die der Lichtburg auch im Ruhestand beratend zur Seite stehen.
„Wir haben großen Respekt vor der Geschichte des Hauses und der anderen Kinos, die zu den Essener Filmkunsttheatern gehören. Es ist ein enormes Vertrauen, das Marianne Menze in uns setzt, und dafür sind wir ihr sehr dankbar.“

Kulturelles Aushängeschild für Essen

Die Lichtburg ist ein Wahrzeichen der Stadt und zieht Film- und Kulturinteressierte weit über die Grenzen Essens hinaus an. Ein zentrales Ziel der neuen Geschäftsführung ist es, das Kino am Puls der Zeit zu halten und einen Beitrag zur kulturellen Aufwertung der Essener Innenstadt zu leisten.
„Wir freuen uns außerdem schon auf den nächsten großen Meilenstein, auch wenn es bis dahin noch ein wenig dauert: das 100-jährige Jubiläum der Lichtburg im Jahr 2028“, so Flothkötter und Schreiber.

Weitere Informationen

 

Weitere Informationen zur Lichtburg finden Sie hier.

Alicia Pabst

Verfasst von:
Alicia Pabst

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