Die Mobilitätswende hin zu klimafreundlicheren und gesünderen Fortbewegungsmitteln ist in vollem Gange – und auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Essen geht hier als Arbeitgeber aktiv mit gutem Beispiel voran. Kürzlich wurde die IHK zu Essen als erste IHK bundesweit vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit dem Silber-Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Diese Zertifizierung ist ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigeren Arbeitswelt und unterstreicht das Engagement der IHK, ihren Mitarbeitenden den Zugang zu umweltfreundlichen Mobilitätsformen zu erleichtern.
„Die Auszeichnung bestätigt unseren Einsatz und zeigt, dass nachhaltige Mobilität im Unternehmen machbar ist und echte Vorteile bringt“, erklärt Sandra Schmitz, Geschäftsfeldleitung Branchen & International der IHK zu Essen. „Mit gezielten Maßnahmen wollen wir unsere Mitarbeitenden zur Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg ermutigen und ihnen das nötige Umfeld bieten, um diese klimafreundliche Option wahrzunehmen.“
Das Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“
Das EU-weite Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ wird seit 2017 in Deutschland exklusiv vom ADFC vergeben. Ziel der Initiative ist es, Arbeitgeber bei der Förderung des Radverkehrs zu unterstützen und gleichzeitig den Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu erleichtern. In einem umfangreichen Audit bewertet der ADFC in sechs Aktionsfeldern die Fahrradfreundlichkeit eines Unternehmens und verleiht das Siegel in den Stufen Bronze, Silber oder Gold. Dabei werden unter anderem Infrastruktur, Serviceangebote, Mobilitätsmanagement und Aktivitäten zur Fahrradförderung bewertet. Die Auszeichnung ist für drei Jahre gültig und spiegelt den aktuellen Stand der Fahrradfreundlichkeit wider.
Wichtige Maßnahmen, die zum Erreichen des Silber-Zertifikats führten, waren zum Beispiel die Einrichtung von qualitativ hochwertigen Fahrradstellplätzen, die Bereitstellung von Dienstfahrrädern und die Errichtung einer Fahrrad-Reparaturstation. „Unsere Mitarbeitenden profitieren spürbar von den Verbesserungen im Radverkehrsumfeld“, berichtet Malte Gehring, Fachreferent für Raumordnung, Stadtentwicklung und Mobilität der IHK und Mitverantwortlicher für die Umsetzung des Programms. „Das Teamgefühl und die Zufriedenheit steigen, wenn wir eine Arbeitsumgebung bieten, die mit modernen Mobilitätsbedürfnissen Schritt hält.“
Zertifizierungsprozess und Mobilitätsvorteile für Unternehmen
Unternehmen, die das Siegel „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ anstreben, können zunächst einen Selbsttest durchführen, um den aktuellen Stand ihrer Fahrradfreundlichkeit zu ermitteln. Daraufhin wird ein ADFC-Auditor zur Prüfung vor Ort eingeladen. Dabei werden bestehende Angebote bewertet und Empfehlungen für weitere Verbesserungen gegeben. Der ADFC bewertet unter anderem vorhandene Infrastruktur, Serviceangebote wie die Wartung von Fahrrädern oder Leih- und Diensträder sowie Maßnahmen zur Stärkung der Fahrradkultur im Unternehmen.
Neben der Verbesserung des Betriebsklimas und der Förderung von Gesundheit und Umwelt trägt das Siegel auch zur Arbeitgeberattraktivität bei – ein Vorteil, der besonders in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen zunehmend wichtig ist. Fahrradfreundliche Arbeitgeber signalisieren eine moderne, zukunftsorientierte Haltung und bieten ihren Mitarbeitenden sinnvolle Alternativen zum Auto, die sowohl die Gesundheit fördern als auch die Umwelt schonen.
Der Arbeitskreis Fahrradfreundlicher Arbeitgeber in Essen (AK FFAG)
Zusätzlich zu ihrem Engagement als fahrradfreundlicher Arbeitgeber ist die IHK zu Essen Mitglied im bundesweit einzigartigen Arbeitskreis „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Essen. Hier kommen zahlreiche Unternehmen und Institutionen zusammen, um die Möglichkeiten Betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM) aktiv voranzutreiben, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die eine fahrradfreundliche Unternehmenskultur fördern. Der Arbeitskreis bietet eine Plattform für Wissensaustausch und Beratung und unterstützt die teilnehmenden Unternehmen, die Fahrradnutzung im Berufsalltag zu erleichtern.
„Gerade durch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Firmen im Arbeitskreis können wir die Möglichkeiten des Fahrrades im Rahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements noch gezielter vorantreiben“, so Sandra Schmitz. „Der Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen der Fahrradförderung im Arbeitsumfeld stärkt nicht nur unseren eigenen Betrieb, sondern auch das Netzwerk an Unternehmen, die an einer nachhaltigen Entwicklung arbeiten.“