Die Wahrscheinlichkeit, dass man sie als Essenerin oder Essener schon mal probiert hat, ist hoch. Ob holländische Pommes, Wraps oder Churros – auf vielen Veranstaltungen in Essen sind Stefanie und Oliver Müller mit ihren Speisen vertreten. Mit dem Fun Food Factory Café am Burgplatz hat das Gastronomen-Pärchen eine Location etabliert, die abseits des Trubels zum Verweilen einlädt.
Sonst sind sie ja mittendrin. Bei den Lichtwochen etwa. Beim Sommerfest an der Gruga. Natürlich auf dem Weihnachtsmarkt. Dort, sprich: auf dem Kennedyplatz, sorgten die Müllers zuletzt mit ihrem XXL-Café für Aufsehen. Keine Einkehrstube in Deutschland sei größer gewesen, ist Oliver Müller ein halbes Jahr später noch immer überzeugt. Zumindest gab es im Winter 2022 keinen, der seiner „X-Mas-Lounge“ den Titel „größtes Weihnachtsmarkt-Café“ streitig machen wollte.
Seit 25 Jahren sorgt die Fun Food Factory fürs leibliche Wohl hungriger Festbesucher und Kirmesgänger. Im Stadtbild präsent ist der Betrieb mit einem Straßencafé auf der Kettwiger Straße, auf Höhe des Baedekerhauses. Etwas versteckt und doch nur einige Treppenstufen entfernt, führt das Ehepaar Müller die Kaffeehaus-Tradition am Burgplatz fort: Neben der Volkshochschule – die Eingänge während gemeinsamer Öffnungszeiten sind fließend – begrüßt das Fun Food Factory Café seine Gäste.
Eine Location abseits des Trubels
„Wir schlagen eine Brücke zwischen den Kursteilnehmern der VHS und den Besuchern der Innenstadt. Ob Lern- oder Shopping-Pause: Bei uns finden alle etwas Ruhe und gutes Essen“, erklärt Oliver Müller das Konzept. Die B-Lage ist Vorteil und Herausforderung zugleich: Einerseits lässt es sich auf dem Burgplatz prima dem Getümmel entziehen. Andererseits ist das Fun Food Factory Café von der zentralen Einkaufsader aus nicht immer gleich ersichtlich. „Wir sind durchaus ein Geheimtipp“, pflichtet Müller bei.
Doch: „Wir sind mit dem Standort sehr zufrieden“, führt er weiter aus. Das Straßencafé oberhalb der Stufen sei ein hilfreicher Türöffner. „Darüber werden viele auf unser Angebot am Burgplatz aufmerksam“, berichtet Stefanie Müller. Inzwischen könne man auf einen guten Mix aus Stamm- und Laufkundschaft zählen. Erst kürzlich feierte man das 5-jährige Bestehen des Cafés – bekanntlich eine halbe Ewigkeit in diesem Gewerbe. Nicht zu vergessen: Zwischendrin galt es ja noch eine gewisse Pandemie zu überstehen.
In dem Café führen die Müllers ihre Gastro-Philosophie fort: „Snacks, die Spaß machen“, frisch und trendig zubereitet, zu erschwinglichen Preisen, bilden die Grundlage. Belegte Brötchen stehen ebenso auf der Speisekarte wie Pizza und Pasta. Als gelernter Konditor, der im ehrwürdigen Overbeck-Café ausgebildet wurde, legt Oliver Müller zudem großen Wert auf eine ansprechende Kuchenauswahl.
»Wir sind eine inhabergeführte Gastronomie – das soll sich in
der Gestaltung widerspiegeln.«
Serviert werden die Speisen in einem bodenständigen Ambiente. „Wir sind eine inhabergeführte Gastronomie – das soll sich in der Gestaltung widerspiegeln“, erklärt die Geschäftsführerin. Das tut es: Der helle Innenraum mit der individuell zusammengestellten Bestuhlung wirkt einladend, das Industrie-Thema ist in der Beleuchtung aufgegriffen. Es gibt eine Spielecke für Kinder, eine Außenterrasse und im Loungebereich lässt sich der Kaffee in Plüschsesseln genießen.
150 Sitzplätze hält das Fun Food Factory Café bereit. Dass Stefanie und Oliver Müller als Event-gestählte Gastgeber große Gesellschaften zu verköstigen wissen, versteht sich von selbst. Als RTL im vergangenen Jahr mit seinem Oster-TV-Event „Die Passion“ auf dem Burgplatz gastierte, tischte ihr Team 3.000 Mahlzeiten auf.
Umtriebig aus Leidenschaft
Das Veranstalter-Duo genießt es, umtriebig zu sein. Da kämen die Schausteller-Gene in der Familie zum Tragen, sagt Oliver Müller, der sich als Präsident der Schausteller und Marktkaufleute im Landesverband Nordrhein engagiert. Auf der anderen Seite verlangen es die Gesetzmäßigkeiten der Branche, sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen.
So arbeiten die Müllers, in Kooperation mit der Essen Marketing GmbH, bereits am nächsten Coup: 2024 soll der „Essener Wintertraum“ die Nachfolge von „Essen on Ice“ antreten. Dann sind sie wieder mittendrin – und zwar richtig: „Wir werden Deutschlands erste Eisbahn über zwei Etagen aufbauen“, kündigt Oliver Müller an.