Es wurde Licht in Oberhausen
Der Startschuss für die Elektrifizierung der Stadt und der erste Schritt in eine moderne Welt nach heutigen Vorstellungen fand im Jahr 1901 mit der elektrischen Beleuchtung des Hauptbahnhofs in Alt-Oberhausen statt. Nach Verhandlungen zwischen der damals noch königlichen Eisenbahnverwaltung und der Stadt Oberhausen um die Jahrhundertwende herum, gehen am 1. Januar 1901 am Oberhausener Hauptbahnhof die Lichter an. Zur Gewährleistung der Stromversorgung wird am heutigen evo-Standort Danziger Straße, damals noch Zechenstraße, unter Einsatz von 906.000 Deutsche Mark das mittlerweile historische „Elektrizitätswerk“ errichtet. Die romantische Fassade kann heute noch auf dem evo-Werksgelände bewundert werden, allerdings beherbergen die Hallen heute Teile des modernen Heizkraftwerks 1.
Begonnen hat damals alles mit einer eher improvisierten Anlage. Schnell zeigt sich, dass die Leistung der eigentlich geplanten 400-Kilowatt-Dynamomaschine nicht ausreichen wird, um die benötigten 550 Volt Gleichstrom für die Straßenbahn und weitere 220 Volt für die elektrische Beleuchtung bereitzustellen. Zur Inbetriebnahme des E-Werks, als Starthilfe sozusagen für den zukünftigen Netzausbau, werden direkt zwei Dynamogeneratoren von je 500 Kilowatt Leistung installiert. Das waren damals noch ganz andere Dimensionen. Zum Vergleich: Das HKW 1, der Ur-Ur-Ur-Enkel der damaligen Anlagen sozusagen, hat heute eine Gesamtleistung von rund 24.000 Kilowatt, mit der in einer Heizperiode bis zu 85 Millionen Kilowattstunden Elektrizität produziert werden können – von der zeitgleich durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Fernwärme ganz zu schweigen.
Mit der Elektrifizierung des Hauptbahnhofs setzen zugleich Überlegungen ein, im Stadtgebiet auch die privaten Häuser und Wohnungen zu beleuchten. Anfangs allerdings nicht ganz ohne menschliche oder technische Widerstände. Zu Beginn, im Mai 1901, nehmen dieses Angebot gerade einmal 109 Privathaushalte wahr, von denen auch nur 84 ihren Hausanschluss überhaupt nutzen. Heute unvorstellbar, wo wir allein im Bereich der Stromversorgung von 134.000 Anschlüssen sprechen, die die evo beliefert. Und diese werden natürlich auch tatsächlich genutzt!
Gründung der evo
Doch nicht nur die früheste Geburtsstunde vor 120 Jahren kann die evo in diesem Jahr begießen. Vor 50 Jahren, nach zahlreichen Umbenennungen und organisatorischen Umstrukturierungen wird die Energieversorgung Oberhausen schließlich gegründet und 1971 ins Handelsregister eingetragen. Somit begeht die evo zusätzlich zum 120. Geburtstag der Stromversorgung in Oberhausen auch noch den 50. Unternehmensgeburtstag.
Und dieser doppelte Geburtstag soll gefeiert werden! Und zwar mit all den Menschen, denen die evo ihr langjähriges Bestehen überhaupt erst verdankt: ihren treuen Kundinnen und Kunden. Für die Menschen „da draußen“ hat die evo daher über das ganze Jahr hinweg allerlei Schönes und Spannendes geplant. Es wird tolle Gewinne geben, natürlich Aktionen und Events, um gemeinsam zu feiern, sobald dies wieder möglich ist. Und, wie es sich für einen richtigen Geburtstag gehört: Geschenke.
Von Gegenwart und Zukunft
Nicht nur die Vergangenheit der evo ist spannend. Auch Gegenwart und Zukunft sind aufregend wie interessant. Als einer der Vorreiter der lokalen Energiewende und stets bestrebt, in die sichere Versorgung der Stadt zu investieren, verfolgt die evo ambitionierte Pläne. Zu den aktuellen Projekten, die auf die Versorgungssicherheit Oberhausens einzahlen, gehören zum Beispiel die Inbetriebnahme der neuen Gasturbine MGT8000 am Standort Sterkrade, ein gemeinsames und innovatives Referenzprojekt mit der MAN Energy Solutions SE, und der Bau des neuen Gasmotoren-Blockheizkraftwerks am Standort Alt-Oberhausen, der zügig voranschreitet. So können zukünftig weitere 20.000 Haushalte mit Strom und über 14.000 Haushalte mit Wärme aus eigener und vor allem effizienter Erzeugung versorgt werden. Die Nutzung moderner Verfahren der Energiegewinnung, auch auf der Basis von Biomasse als Brennstoff, die Wärmeauskopplung aus der Müllverbrennung und Einbindung industrieller Abwärme zum Schutz von Umwelt und Klima, schreibt die evo groß.
Ein Schritt in Richtung Energiewende stellt nicht zuletzt die energetische Sanierung der Hauptverwaltung der evo an der Danziger Straße dar. Die umfassenden Fassadenarbeiten bieten nämlich viel mehr als „nur“ ein ansprechendes „Eingangstor“ in die Stadtmitte zu sein, bei der Sanierung wurde der Schwerpunkt auch darauf gelegt, das Gebäude möglichst energieeffizient zu gestalten und den Wärmeverlust beispielsweise zu minimieren. Die tolle Optik der neuen leuchtenden Seitenteile ist hier ein zusätzliches Highlight.
Einen Beitrag zur örtlichen Klimaverbesserung leistet die evo außerdem mit der Begrünung ihrer Dachflächen am Standort Alt-Oberhausen. Der Startschuss zur Bepflanzung der Dächer des HKW 1 und weiterer Flächen wie der hauseigenen Feuerlöschstation ist bereits erfolgt, im Frühjahr wird mit der Begrünung der neuen Fassade fortgefahren. So wird der Abfluss von Regenwasser in die Mischwasserkanalisation reduziert und das Mikroklima verbessert. Zudem bieten die Grünflächen Lebensraum für zahlreiche Insekten.
Ein Fazit
Die Geschichte der evo ist und bleibt auf jeden Fall vielfältig, bunt und aufregend. Es lohnt sich, ihren Weg als Energieversorger Oberhausens, der sich vor allem auch als Mitgestalter der Stadt versteht, weiterzuverfolgen. Auf die nächsten 120 Jahre.