Unsere Themen

Nachhaltige Citylogistik auf drei Rädern

FrachtRadler bringt’s: Roman Ebener möchte mit Lastenrädern den Stadtverkehr entlasten.

Verstopfte Verkehrsadern, Konkurrenz um Parkraum, Anlieferungen in zweiter Reihe, die für Rückstaus sorgen. „Ich denke, wir sind verkehrstechnisch an einem Punkt angekommen, an dem wir genug davon haben, was uns im Alltag stresst und auch krank macht“, sagt Roman Ebener über die Situation auf unseren Straßen. Dem gebürtigen Essener liegt viel daran, seine Heimat lebenswerter zu gestalten. Sein noch junges Angebot richtet sich an Unternehmen, die ihren Transport nachhaltig optimieren möchten. Seit August ist Roman Ebener als „FrachtRadler“ unterwegs.

Dahinter verbirgt sich ein – im weitesten Sinne – Lieferservice, der auf Lastenfahrrädern anrollt. Mit Unterstützung zweier Mitarbeiter bringt Ebener, der selbst in die Pedale tritt, Waren und Güter von A nach B. Und zwar in verschiedenen logistischen Konstellationen: etwa direkt vom Laden zum Kunden. Oder als Dienstleister, der die berühmte „letzten Meile“ überbrückt. Als Umschlagpunkt für Lieferungen in Essen kann das firmeneigene Depot in Bergerhausen dienen. In Anspruch genommen würden die Leistungen in erster Linie von Kunden, die besonderen Wert auf ihre CO2-Bilanz legen. Schließlich stoßen die lilafarbenen Lastendreiräder von FrachtRadler keinerlei Abgase aus. Mitunter liefert das Start-up Lebensmittel für einen Bio-Anbieter aus. Neben positiven Effekten fürs Stadtklima und Image führt Ebener verkehrspraktische Nutzen an. Ein Vorteil sei die bessere Manövrierfähigkeit im städtischen Bereich: „Man kann Wege fahren, die Autos nicht nutzen dürfen. Die Parkplatzsuche entfällt.

Lastenräder dürfen, sofern sie niemanden behindern, auf Gehwegen abgestellt werden – was nicht nur für Lieferdienste, sondern auch für Handwerker eine spannende Option ist.“ Roman Ebeners Ziel ist es nicht, das Auto vollständig durch das Lastenrad zu ersetzen. Vielmehr möchte er es, wo neue Konzepte betrieblicher Mobilität gefragt sind, als Alternative ins Spiel bringen.

Man stelle sich etwa ein Werksgelände mit mehreren Produktionsstätten vor: „Dort ist so ein Lastenrad schon sehr praktisch. Nicht nur, um Distanzen auf dem Gelände zu überwinden. Man kann auch problemlos in die Hallen hineinfahren.“ Damit andere die Vorzüge des Lastenradelns genießen können, bietet Roman Ebener Fahrkurse an. Aller Anfang sei nicht schwer, dennoch sollte man sich nicht gänzlich unvorbereitet auf den Sattel schwingen. „Es braucht ein paar Kilometer bis man sich an das Fahrgefühl gewöhnt hat.“

Patrick Torma

Verfasst von:
Patrick Torma

Zur Artikelübersicht

nach oben