Unternehmen

Events mit einem Lächeln

Sie ist Erlebnisbotschafterin, Ideengeberin und Problemlöserin durch und durch. Seit fast 30 Jahren inszeniert Karin-Catharina Wolniczak mit ihrer Eventagentur nice:-) außergewöhnliche Veranstaltungen und Erlebnisse rund um den Globus. „Früher waren wir wirklich weltweit im Einsatz“, berichtet sie. „Wir haben ein Abendessen auf der chinesischen Mauer organisiert oder Verkäufer-Events in Vietnam. Heute konzentrieren wir uns mehr auf den europäischen Markt. Und wir haben auch digitale Lösungen für uns entdeckt.“

Leidenschaft für Events

Im Jahr 1992 gründete Karin Wolniczak ihre Agentur in Mülheim, doch drei Jahre später zog es sie von Mülheim nach Essen Werden in ein Bürohaus. Weitere sechs Jahre später ging es dann nach Kettwig: „Ich wollte immer in eine alte Fabrikhalle. Als mir im Jahr 2001 die Räume in Kettwig an der Ringstraße angeboten wurden, habe ich mich direkt in diese Hallen verliebt. Früher war hier eine Textilfabrik. Wir haben viel selbst renoviert und den Ort zu einem ganz besonderen Arbeitsplatz gemacht.“

Auf 300 Quadratmetern wird gemeinsam geplant, gestaltet, organisiert, konzipiert – und vor allen Dingen gelacht. Denn Lachen gehört für Karin Wolniczak so untrennbar zur täglichen Arbeit wie der Smiley zum Agenturnamen. „Ich liebe meinen Job. Ich liebe es, Probleme zu lösen und für unsere Kunden etwas Einzigartiges zu erschaffen. Mit einem Lächeln auf den Lippen geht das am allerbesten. Diese Leidenschaft, dieses Feuer möchte ich nach außen tragen und auch in meinen Mitarbeitern entfachen.“

8 Eventbegeisterte

Acht Eventbegeisterte gehören aktuell zum Team nice. Gern würde Karin Wolniczak noch zwei weitere einstellen, doch das Thema Recruiting ist eine große Herausforderung. „Die Eventbranche hat ein Image-Problem bekommen, nicht erst seit Corona. Wir sind einfach nicht mehr sexy. Früher waren Jobs im Eventbereich cool, so wie in der Tourismusbranche. Heute ist es deutlich schwerer, junge Menschen davon zu begeistern, dass sie für ein tolles Event auch mal etwas Freizeit opfern. Die Generationen Y und Z haben andere Prioritäten: Work-Life-Balance, Flexibilität, persönliche Freiheit.“

Warum es sich trotz allem lohnt, im Eventbereich zu arbeiten, kann Karin Wolniczak schnell beantworten: „Die Eventbranche ist kreativ, bunt, abwechslungsreich, sicher auch mal anstrengend, vor allem aber sehr agil. Ich kenne keine andere Branche, die so gern eingetretene Pfade verlässt und sich neu erfindet, wenn die Zeit reif ist.“

Digitale Lösungen

Zeit zum Neuerfinden gab es im vergangenen Jahr reichlich. Wie so vielen hat das Jahr 2020 auch Karin Wolniczak schlaflose Nächte beschert. „Mit dem ersten Lockdown kam die Schockstarre. Man dachte sich: Wie soll es bloß weitergehen? Von digitalen Events waren wir zu Beginn noch nicht so überzeugt. Doch dann haben wir ein Online-Konferenztool entdeckt, das richtig Spaß macht und mit dem man fast so kreativ und gestalterisch arbeiten kann, wie im analogen Leben. Wir haben einen wissenschaftlichen Kongress für ein Forschungsinstitut damit veranstaltet. Die Teilnehmer konnten sich frei in der Fläche bewegen und sich zum Beispiel auf ein Glas Wein verabreden. Sogar ein Gruppenfoto haben wir am Ende gemacht.“

Seitdem nutzen Karin Wolniczak und ihr Team nicht nur für Kundenevents immer öfter digitale Lösungen; nice:-) hat auch selbst ein virtuelles Büro auf der Plattform. So bleiben Nähe und Verbundenheit auch im Homeoffice ein Stück weit erhalten. „Jeder kann bei uns Homeoffice machen und sehr eigenverantwortlich arbeiten. Nur an bestimmten Kerntagen treffen wir uns alle im Büro. Denn wenn jeder sich nur noch auf Satelliten bewegt, geht der Mutterstern irgendwann verloren.“

Die Kreativität entscheidet

Ob die Eventbranche sich in den vergangenen Jahren verändert hat? „Oh ja, gewaltig“, sagt Karin Wolniczak. Und das habe nicht nur mit Corona zu tun. „Früher musste man viel öfter improvisieren. Heute sind alle vernetzt, man ist immer und überall erreichbar, alles ist ganz anders durchstrukturiert. Ich werde nie vergessen, wie ich vor rund 20 Jahren in Sevilla stand mit 100 Personen. Wir hatten ein Flugzeug gechartert, das war aber nicht da. Heute würde ich in so einer Situation einfach das Smartphone zücken und die Sache wäre schnell geregelt. Damals musste man noch richtig kreativ werden.“

Nichtsdestotrotz spielt Kreativität nach wie vor die entscheidende Rolle im Eventbereich. Denn Digitalisierung hin oder her, jedes Event braucht eine Anfangsidee. „Da ist die Meinung von jedem einzelnen gefragt. Bei uns kann sich jeder so richtig austoben, wenn es um Kreativität geht. Die verrückteste Idee ist mir nicht verrückt genug.“

Nach fast 30 Jahren ist Karin Wolniczak noch immer die „mother of the company“, wie sie selbst sagt. Doch jüngst hat sie Verstärkung bekommen: Seit Oktober 2021 ist Tochter Larissa ins Familienunternehmen eingestiegen, die nun eine Ausbildung plus duales Studium durchläuft. „Ich muss ja schließlich an die Zukunft denken“, sagt Karin Wolniczak und lacht.

Weitere Unternehmensportraits finden Sie hier.

Maria Leipold

Verfasst von:
Maria Leipold

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