Die ersten fünf Touren: Aus Enthusiasmus wird Professionalität
2017 sind die IHK zu Essen und die federführende IHK Dortmund in den Wettbewerb um die Anwerbung junger innovativer Unternehmen aus dem Ausland eingestiegen – mittlerweile im Verbund mit weiteren sechs Ruhr-Rhein-IHKs und dem Dachverband DIHK.
Als Programm von IHK/AHK-Enthusiasten gestartet, hat die Tour inzwischen ein professionelles Gewand. Mit eigener Internetseite (www.startupgermany.nrw), einem umfangreichen Webinar- und Informationsangebot im Vorfeld der Tour, weltweit gestreamten Live-Events, und mit hochwertigen Start-ups, die einen anspruchsvollen Auswahl-Prozess der AHKs durchlaufen; das alles finanziell gefördert vom NRW-Wirtschaftsministerium und unterstützt von starken Partnern der Außenwirtschaftsförderung wie NRW.Global Business und Germany Trade & Invest.
Das größte Lob kommt aus der Start-up-Schmiede Israel: „Die AHK Israel nimmt von Anbeginn an der Start.Up! Germany-Tour teil, und es ist jedes Jahr wieder eine tolle Erfahrung“, so Sharon Masury, Start-up- und Tech-Expertin der AHK in Tel Aviv.
Auch Corona konnte der Tour nichts anhaben: Nach drei Touren in Präsenz hat das Virus 2020 die digitale Ausrichtung erzwungen und 2021 die hybride ermöglicht – mit Erfolg: 82 Start-ups aus 36 Ländern und fünf Kontinenten kamen allein 2021 mit 118 NRW-Firmen und Institutionen ins Gespräch.
Der AHK-Auswahlprozess: Eine win-win-win-Situation
Die AHKs spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermarktung der Tour in ihren Ländern und bei der Akquise der Start-ups. Denn hinter jedem der insgesamt 432 teilnehmenden Start-ups der ersten fünf Touren steht eine AHK, durch die das Start-up für die Tour ausgewählt und gewonnen wurde. Viele AHKs sind bereits seit Jahren in der Start-up Community ihres Landes bestens vernetzt. Andere AHKs haben über die Tour den Zugang zu den nationalen Netzwerken – und mehr – geschafft: „Durch die Tour sind wir der stärkste bilaterale Akteur für Start-ups im iranischen Privatsektor geworden“, bilanziert Hossein Sarafraz, stv. Geschäftsführer der AHK Iran. Alternative zu unten: Hinweis: In der Internetfassung des Artikels berichtet Hossein Sarafraz ausführlich über die Bedeutung der Tour für das Kammernetzwerk und die AHK Iran.
Wie läuft der Qualifizierungsprozess ab? Die Verticals gibt das IHK-Organisations-Team vor: 2022 sind es Industrial Solutions, GreenTec (beide neu) und Logistics & Mobility. U.a. über eigene Pitch-Contests ermitteln die AHKs das Gesamtteilnehmerfeld der Tour und gewährleisten zudem seine hohe Qualität. In kontinentalen Pitch-Contests werden daraufhin die besten 15 Start-ups für die Teilnahme in NRW ermittelt – auch in diesem Jahr wieder.
„Triple win“ sozusagen: Für die AHK/IHK-Organisation, die teilnehmenden Start-ups und die interessierten Firmen – auch aus der MEO-Region. „Dieses Jahr sind wir besonders auf die zwei neuen Themen gespannt und freuen uns, dass wir nun einem noch größeren Kreis an Start-ups die Möglichkeit zur Teilnahme bieten können“, zeigt sich Sharon Masury erwartungsfroh.
Weitere Paare wie Gideon Brothers und DB Schenker sind das Ziel
Einige Start-ups haben über die ersten fünf Touren ihren Weg in Accelerator-Programme im Ruhrgebiet gefunden, haben Ansiedlungsvorhaben gestartet oder sind Kooperationen mit NRW-Firmen eingegangen.
Heraus ragt die Kooperation des kroatischen Start-ups Gideon Brothers mit dem Essener DB Schenker-Konzern. Nachdem es 2018 bei einem Pitch-Contest in Essen zwischen beiden heftig gefunkt hat, entwickelte sich eine Kooperation, die mit einem bedeutenden Invest von 31 Mio. US-Dollar im Juni 2021 vorerst kulminierte. Seinen Ursprung hatte diese Erfolgsstory in der Auswahl durch die AHK Kroatien. Gerne mehr davon bei den nächsten fünf Touren!